Der Kleinbus kam also dann irgendwann doch noch. Der Guide erkundigte sich ob ich denn spanisch sprechen würde, weil er nämlich nur spanisch können würde. Nun gut, Verstehen tu ich wenn nicht all zu schnell geredet wird, ja schon einiges. Und zum Glück konnten zwei der anderen Tourteilnehmer etwas englisch. So konnte ich bei denen nachfragen wenn ich etwas nicht wirklich verstand.
Die Tour führte uns zuerst entlang der Schienen des "Tren a las Nubes" (Zug zu den Wolken) Die Strecke führte ursprünglich von Salta über 770 Kilometer nach Antofagasta in Chile und schlängelt sich über Viadukte, Kehrschleifen und Tunnels bis auf 4180 Meter über Meer hoch. Sie wurde vor allem benutzt um Arbeiter und Waren für die Minen in den Bergen zu transportieren. Heute wird die argentinische Seite nur noch durch den Touristenzug "Tren a las Nubes" benutzt. Die Betreibergesellschaft hat übrigens 2009 alte Wagen der Zentralbahn aus der Schweiz gekauft um eine zweite Zugskomposition zu bilden. Ferrophile wissen nun auch welche Spurweite diese Strecke aufweist ;-)
Die erste Lokomotive die auf dieser Strecke verkehrte |
Die Strasse auf der wir fuhren war schon nach wenigen Kilometern übrigens nur noch eine Schotterpiste. Entlang der Zuglinie kamen wir immer wieder an kleinen Siedlungen vorbei. Auffällig war dabei, dass fast sämtliche Häuser (auch abseits der Siedlungen) jedes einzelne mit einer kleinen Solarzelle ausgestattet war. Weil die Anbindung an ein fixes Stromnetz in diesem unwegsamen Gebiet sehr schwer und kostspielig wäre, hat die Regierung diese Anlagen finanziert. Da die Gegend dort eher trocken ist und die Sonne häufig scheint, eine sehr pragmatische und auch Umweltbewusste Lösung um die Menschen dort mit Energie zu versorgen. Laut unserem Guide ist dies Christina Kirchner zu verdanken.
Nach mehreren kurzen Zwischenstopps (Unter anderem in einem kleinen Dorf in dem wohl alle solche Tourenanbieter anhalten und das gesamte Dorf das aus wenigen Häussern besteht verkauft dann irgendwelche Souvenirs) gelangten wir gegen Mittag schliesslich nach San Antonio de los Cobres. Eine Stadt auf überö 3700 Meter Höhe. Die Siedlung entstand im Zuge des wachsenden Bergbaus in der Region. Heute sind nur noch einige wenige Kupferminen in Betrieb und die Menschen leben vorab von den Touristen welche mit dem Tren a las Nubes nach San Antonio kommen für den der Ort die Endstation bedeutet. Es ist auch der einzige Ort weit und breit in der Region in dem Unterkünfte und Restaurants existieren. Mit dem Verkauf von Produkten aus Lama- und Alpaka-Wolle. Die meisten Bewohner der Stadt sind Indios vom Volk der Coya (Übersetzt etwa: Menschen die zwischen den Hügeln wohnen)
Dort ging es zum Mittagessen in ein einfaches Restaurant. Davor x Kinder und alte Frauen die versuchten etwas Geld zu bekommen und einem ihre Waren fast in die Hände drückten.
In dem Restaurant hätte es übrigens auch Milanesa de Lama gegeben (Ein paniertes Lama-Schnitzel) Da ich aber ein wenig genug hatte vom Fleisch, entschied ich mich für Canoles de Verduras. (So eine Art Canelloni mit Krautstiel-Füllung und einer Tonne weisser Sauce ;-) ) War ganz ok :-)
Nach dem Mittagessen ging es weiter in Richtung der Salinas Grandes. Die Salinas Grandes sind insgesamt drei Salzwüsten die rund um einen grossen Salzsee entstanden sind. Der See selbst, ebenfalls Salinas Grandes genannt, entstand durch tektonische Verschiebungen. Das Salz ist also durch vulkanische Aktivität in den See gelangt. An den Salinas Grandes del Noroeste wo wir hinfuhren, wurde ein Damm errichtet um das Salz abzubauen. Die Salzwüste ist also künstlich herbeigeführt. Die anderen dagegen scheinbar nicht, sondern rein dadurch das der See sich immer weiter zurückzieht.
Und auch hier oben im Nirgendwo der Salzwüste, wo die einzigen Bauten die der Firma sind, die hier das Salz abbaut, trifft man auf die grösste Leidenschaft der Argentinier :-)
Nach ein paar Fotos, ging es wieder in den Kleinbus und weiter in Richtung Purmamarca. Der kleine Ort in der Nähe von Jujuy (Chuchuy ausgesprochen) ist ein Touristenmagnet wegen den Bergen die sich gleich hinter dem Dorf erheben. Diese erstrahlen in allen möglichen Farben. Die Strasse führte dabei bis auf über 4000 Meter über Meer. Das Dorf selbst ist eher klein und rund um den kleinen zentralen Platz verkaufen Einheimische ihre typischen Waren. Es war etwas schade, dass man nicht genügend Zeit hatte, etwas näher zu den schönen Bergen zu gehen. Nach ein paar Souvenireinkäufen ging es auch schon wieder in Richtung Salta.
Gegen 9 Uhr abends war ich schliesslich Müde wieder im Hostel und bald darauf auch schon im Bett.
Am nächsten Tag hatte ich um die Mittagszeit den Bus nach Cafayatte gebucht. Die Fahrt sollte rund 4 Stunden dauern. Cafayatte liegt in mitten des zweitwichtigsten Weinanbau-Gebiets Argentiniens. Die Strasse von Salta aus führt durch die "Quebrada de las Conchas" eine herrliche Canyonlandschaft. Eine wirklich eindrückliche Fahrt. Unterwegs fuhr der Bus übrigens in "Alemania" vorbei. Einem kleinen Kaff im Nirgendwo. Und an der Bushaltestelle an der der Bus hielt. stand ein Polizist mit Indigenem Aussehen, auf dessen Namensschild aber "D.Schmidt" stand :-)
Mehr zu der Fahrt und zu Cafayatte aber später.