Samstag, 17. Juli 2010

17.07.2010 FC Thun - YB 1:1

Vor angeblich ausverkauftem Haus begann YB mit Bürki im Tor anstelle des gesperrten Wölfli, in der Abwehr begannen Jemal, Dudar und Affolter. Im zentralen Mittelfeld versuchten sich Doubai und Costanzo, auf den Aussenpositionen Sutter und Degen. Und im Angriff vertraute Petkovic, Neuzugang Lulic, Bienvenu sowie Regazzoni. Kaum hatte das Spiel begonnen, zappelte der Ball auch schon hinter Bürki im Tor. Doubai verlor einen (hart geführten) Zweikampf und blieb liegen, die Thuner spielten aber weiter. Fast schien es als würden sich sämtliche YB-Spieler darauf verlassen, dass die Thuner den Ball rausspielen würden, oder aber Schiedsrichter Hänni das Spiel unterbrechen würde. Keines von beidem geschah und so konnte es überhaupt erst dazu kommen, dass Bürki den hohen Ball im Luftduell gegen Proschwitz nicht behändigen konnte und dieser dann am schnellsten reagierte und den Ball aus kurzer Distanz und spitzem Winkel in die Maschen drosch. EIn Traumstart für den Aufsteiger. Und für YB der befreiende Schuss vor den Bug? Mitnichten. Die Thuner hatten deutlich mehr Spielanteile, ohne allerdings zu zwingenden Torchancen zu kommen. Aber immerhin gelangen ihnen doch die eine oder andere Ballstaffette und sie wirkten weitaus ballsicherer als YB. Vorab im zentralen Mittelfeld Costanzo/Doubai lief bei YB nicht viel zusammen. Keiner konnte Ruhe und Ordnung ins Spiel bringen, oft wurde das Heil in Einzelaktionen gesucht, die immer wieder in der vielbeinigen Thuner Abwehr endeten. Die erste nennenswerte Aktion hatte Lulic, noch einer der aktiveren bei YB, nach rund 20 Minuten zu verzeichnen, wirklich gefährlich wurde es aber bei seinem Abschlussversuch nicht. In der Folge waren die Thuner dem 2-0 sogar etwas näher als YB dem Ausgleich. Vorab ein bis an den Strafraum schnell vorgetragener Konter hätte bei mehr Entschlossenheit wohl etliche Gefahr vor das YB-Tor gebracht. Nachdem Bienvenu die erste wirklich gute Torchance für YB vergeben hatte, waren es wieder die Thuner die mit einem Kopfball so etwas wie Torgefahr entwickeln konnten. Zum Glück verfehlte der ziemlich freistehende Thuner das Tor deutlich. Danach kam die wohl einzig starke Phase von YB mit zwei Möglichkeiten die der Thuner Goalie Da Costa jedoch zunichte machte. Und kurz vor der Pause blieb den YB-Fans der Torjubel im Halse stecken. Dudar hatte nach einem Corner per Kopf zum vermeintlichen Ausgleich getroffen, allerdings hatte der wenig überzeugende Schiri Hänni irgendwo im Gewühl des Strafraums ein angebliches Foul eines Berners gesehen und gab den Treffer nicht. Wirklich erkennbar war kein Foul, aber wir standen auch verdammt weit weg im wohl beschissensten Gästesektor der Liga (Ok, von Luzern mal abgesehen) YB gelang es auch in der zweiten Hälfte kaum einmal wirklich Druck aufzubauen. Irgendwie fehlte der Biss, die Entschlossenheit und die Bindung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen war auch nicht wirklich zu erkennen. Gerade im Spielaufbau zeigten sich doch eklatante Mängel und ich stelle mir schon die Frage wer denn nun Yapis spielöffnende Pässe schlagen soll. Costanzo blieb sehr blass, verlor einige Bälle leichtsinnig und konnte sich offensiv auch nie in Szene setzen, auch bei Standards nicht. Auch die Wechsel von Petkovic (Raimondi für Lulic, Mayuka für Regazzoni) brachten nicht den erhofften Schwung. Erst in der Schlussphase gelang es YB endlich, die Thuner hinten rein zu drängen. Wirklich gefährlich wurde man dabei allerdings höchst selten bis nie. Bis Dudar mit Glück den letzten Eckball irgendwie zu Bienvenu verlängert und dieser aus rund 5 Metern halbvolley abschliesst. Mit viel Glück und einmal mehr in letzter Sekunde also ein Punktgewinn für YB. Auf die Mannschaft und den Trainer wartet aber noch so einiges an Arbeit. Ein solcher Auftritt gegen Luzern dürfte kaum mit einem Punkt belohnt werden. Es bleibt zu hoffen dass sich die Mannschaft bis in einer Woche einigermassen findet. Sobald Spycher fit ist, würde ich wohl mit ihm auf einer der 6er-Positionen spielen, ihm ist es noch am ehesten zuzutrauen, in der Spieleröffnung für den nötigen Schwung zu sorgen. oder gleich auf ein 4-2-3-1 umstellen. Ob Sutter in dieser Verfassung allerdings ein sicherer Aussenverteidiger darstellt wage ich zu bezweifeln. Nun gut, es war das erste Spiel, wir hatten doch immerhin 4 neue in der Startaufstellung und wären alle Fit gewesen, wären es wohl sogar noch mehr gewesen.

Etwas muss ich noch loswerden: Ich habe mich heute teilweise für unseren Anhang geschämt. Was da teilweise an Prollos im Block standen geht echt auf keine Kuhhaut. Mit Grenzwertig ist das ganze wohl gut umschrieben. Diskussionen im Forum darüber ob nun der SCB oder YB die niveauvolleren Fans hat, erübrigen sich bei solchen Bildern wie heute komplett. Dazu jede Menge Partyvolk dass sich ein Bier nach dem anderen hinter die Birne kippt und nur laut wird wenn wieder eine neue Runde Bier eingetroffen ist. Und dann noch jede Menge Gloryhunter (wobei das Wort bei YB wohl nicht ganz genau passt ;-) ) die sich über die Capos auf dem Zaun aufregen, kein einziges Lied mitsingen können, nicht wissen wo in Thun die Anzeigetafel steht (was sehr viel aussagt darüber wie oft sie schon da waren mit YB....) und sich in der 89.Minute beim Stande von 1-0 für Thun und sowas wie einer Druckphase von YB tatsächlich Minutenlang darüber unterhalten können weshalb ihr Kollege jetzt den Ball der in den Block geflogen war, nicht hatte fassen können und sie jetzt kein Souvenier mit nach Hause nehmen können....
Noch was: Hört endlich auf mit diesen Scheiss Böllern! Nicht nur dass die Dinger kaum kontrollierbar und deshalb gefährlich sind, sie können auch zu dauerhaften Hörschäden führen, zumal die Idioten welche die Dinger meist anzünden, dann auch noch zu doof sind, die Dinger wirklich nach vorne zu werfen und sie dann im Block drin explodieren.

Und wie die SFL diesen Gästeblock hat abnehmen können erschliesst sich mir auch nicht wirklich. Einmal mehr hat ein Fan an einem Zaun einen Teil seines Fingers verloren, weil er mit einem Ring, an oben am Zaun hervorstehnden Enden hängengeblieben ist. Es ist nun wirklich genug passiert mit solchen Zäunen und trotzdem scheint es den ach so auf Sicherheit bedachten Funktionären Scheissegal zu sein.

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