Gegenüber dem Auftaktspiel in Thun veränderte YB-Coach Vladimir Petkovic sein Team auf mehreren Positionen. Wölfli begann selbstverständlich nach seiner verbüssten Sperre anstelle Bürkis, in der Abwehr begannen wie in Thun Jemal, Dudar und Affolter. Das neue 5er Mittelfeld bildeten Sutter und Degen auf den Seiten, Doubai und erstmals Spycher defensiv sowie Costanzo offensiv. Im Sturm begannen Bienvenu und Marco Schneuwly.
Beide Mannschaften waren von Anfang an gewillt nach vorne zu spielen. Die erste nennenswerte Aktion gehörte den Luzernern, der Kopfball strich aber am Tor von Wölfli vorbei. Danach übernahm YB mehr und mehr das Spieldiktat und erarbeitete sich eine klare Feldüberlegenheit und kam auch zu Chancen. So brachte es Schneuwly zustande den Ball völlig frei vor dem Tor neben dasselbige zu schieben. Allerdings versteckten sich die Luzerner keineswegs und konnten ihrerseits einzelne Nadelstiche setzen und blieben stets gefährlich. Doch insgesamt war YB in dieser Startphase überlegen und folgerichtig fiel auch das 1-0. Dachten alle: mit etwas Glück gelangte der Ball am Strafraum über Schneuwly zum freistehenden Doubai, der erst nur den Pfosten traf, den Nachschuss aber sicher im Kasten von Zibung unterbrachte. Doch der Assistent vom konfusen Schiedsrichter Chircchetta hatte ein Offside gesehen. Ein Fehlentscheid, wie später die Bilder auf den Stadion-Screens enthüllten. Über fehlendes Glück brauchte sich YB aber auch nicht unbedingt zu beklagen, traf doch Yakin mitte der ersten Halbzeit mit einem satten Schuss aus rund 20 Metern nur den Pfosten. Wölfli wäre geschlagen gewesen. So blieb es aber beim 0-0, auch weil Bienvenu und Schneuwly zwei weitere gute Chancen für YB nicht verwerten konnten. Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild. Der FCL kam viel entschlossener aus der Kabine zurück und übernahm das Spieldiktat. Vorab die linke Abwehrseite von YB mit Degen und Jemal funktionierte nicht wunschgemäss und die Luzerner kamen nun mal für mal gefährlich über ihre rechte Seite vors Tor von Wölfli. Erst vergaben Gygax und Ianu noch zwei grosse Chancen, ehe Ferreira nicht am Flanken gehindert wurde und Ianu aus kurzer Distanz ziemlich freistehend per Kopf zur wenig überraschenden Führung für die Luzerner traf. YB war in den 20 Minuten davor überfordert mit dem Tempo der Luzerner und die Schwächen in der Abwehr (insbesondere Jemal, aber auch Affolter sowie Degen) wurden von den Innerschweizern ziemlich deutlich aufgedeckt. Das Positive: Nach dem Gegentor war es wieder YB welches, quasi aus der Not geboren, das Heft wieder vermehrt in die Hand nahm und nun nach den Einwechslungen von Regazzoni und Lulic wieder mehr Tempo in seine Angriffe brachte. Zwar blieb vieles erneut Stückwerk, aber gerade die Leidenschaft welche ich in Thun noch schmerzlich vermisst hatte, war nun zu spüren. Bienvenu kämpfte und lief unermüdlich, Lulic brachte einiges an Wasserverdrängung ins Spiel. Der Ausgleich fiel nicht zwingend aber m.E. aufgrund der ersten Halbzeit nicht unverdient. Auch in der Schlussphase war es nun YB welches vehementer den Sieg suchte und durch Bienvenu auch die Chance dazu besass. Aber auch die Luzerner kamen nochmal zu einer guten Chance als Affolter patzerte und Gygax den Schuss aber verzog. Alles in allem ging das Resultat wohl in Ordnung, obwohl YB in der Schlussphase den Sieg mehr wollte als die Luzerner.
Gegenüber dem Thun-Spiel gelang YB immerhin eine Leistungssteigerung. Wie erwähnt tat die Präsenz von Spycher dem YB-Spiel gut, auch wenn Doubai sich nicht eklatant steigern konnte gegenüber letzter Woche. Auch Costanzo konnte sich m.E. kaum steigern gegenüber dem ersten Spiel und blieb erneut sehr blass. Aber vielleicht hat man von ihm auch etwas gar viel erwartet, der Junge hat kaum eine ganze NLA-Saison hinter sich. Es bleibt das Fazit dass sich diese Mannschaft die doch auf Schlüsselpositionen einige Änderungen erfahren hat (Abwehr, Mittelfeld) sich noch finden muss. Defensiv stand man zu Oft noch im Schilf und gerade Jemal konnte leider noch nicht beweisen dass er eine wirkliche Verstärkung ist.
Vor dem Spiel wurde ein Spieler verabschiedet der YB im Herzen trägt wie wohl schon sehr lange kein Spieler vor ihm. Man sah es ihm auch auf dem Feld an, wie es ihm Nahe ging und er der immer für einen träfen Spruch gut war, fand für einmal nur wenig Worte. Viel gibt es auch nicht zu sagen ausser: Merci Pole! Merci für deinen stets vorbildlichen Einsatz, für deine Treue zu YB und deinem Umgang mit den Fans. Du hast deine Wertschätzung gegenüber dem treuen YB-Anhang immer gezeigt. Vielen Dank für alles Pole!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen