Tage wie der gestrige lassen mich in der Nacht meistens kaum schlafen. Dabei hätte ich einfach meinem Gefühl am Morgen folgen sollen. So wenig Bock an ein YB-Spiel zu gehen hatte ich schon lange nicht mehr. Aber so hielt mich der vergangene Tag leider auch diese Nacht lange wach. Zu viel ist da gestern auf dem Platz und auf den Rängen schief gegangen als dass ich einfach zur Tagesordnung übergehen könnte. Und ich frage mich ernsthaft ob das den Spielern und Verantwortlichen bei YB nach solchen Spielen auch so geht. Ganz ehrlich wenn ich sehe wie die Mannschaft im Moment auftritt bezweifle ich dies doch stark. Da ist kein Zusammenhalt zu spüren, keine Leidenschaft und nicht mal mehr der letzte Funke Berufsstolz. Eine Ansammlung von Einzelspielern denen scheinbar nur noch ihr eigenes Wohlbefinden wichtig ist. Die einzigen die noch einigermassen ihre Verantwortung warnehmen und auch gestern wieder die restlichen Spieler energisch aufforderten nach dem Spiel zu den Fans zu gehen und dann auch wirklich in Kontakt zu treten mit ihnen, waren Spycher und Wölfli. Der Rest sah es offensichtlich als mühsame Pflicht an oder hielt es zuerst gar nicht für nötig, sich nach diesem Trauerspiel bei den Mitgereisten zu bedanken. Dass man einen Spieler wie Bobadilla nun bereits zum dritten mal irgendwo aus den Katakomben holen muss weil er nach dem Spiel direkt den Gang in die Kabine antritt, spricht für mich Bände...Dass dann einige Individuen in unserer Kurve es für nötig halten mit Bier und Fahnenstangen nach den Spielern zu schmeissen ist aber ebenso wenig nachvollziehbar und schlicht daneben.
Auch auf dieser Seite frage ich mich immer mehr ob ein paar sich und ihr "Ding" nicht etwas zu ernst nehmen. Dass man mich nicht falsch versteht: Ich war auch sauer nach dieser unglaublich schlechten Leistung als Höhepunkt der letzten Wochen. Ich kann die Pfiffe und Unmutsbekundungen absolut nachvollziehen. Aber die eigenen Spieler mit Gegenständen zu bewerfen, dafür fehlt mir jegliches Verständnis. Bezeichnend dass so einige die da an forderst Front dabei waren, wenige Minuten später schon wieder lachend und sprücheklopfend im Bus sassen. Ob diese Individuen diese Nacht ebenfalls schlecht geschlafen haben? ich bezweifle es auch bei denen stark. Diese "Eventisierung" des Fanseins geht mir sowieso gehörig auf den Sack. Hauptsache sich die Birne füllen, den krassen Macker markieren, Spass gehabt und hab nach Hause. Eine wirklich emotionale Bindung kann ich bei vielen nicht mehr wirklich erkennen.
Da passt es dann bestens ins Bild dass dann am Bahnhof Altstetten noch rund 20 Leute vermummt vor dem Zug stehen, obwohl weder von Zürchern noch von aggressiver Polizei irgendwas zu sehen ist. Dieses Gepose nervt einfach und schürt das Bild welches die Medien von Fussballfans zeichnet nur noch weiter.
Die aktive Fanszene muss sich mit diesem Phänomen definitiv auch mal beschäftigen. Da erwarte ich auch mal klare Ansagen dass sowas einfach nicht geht. Und zwar von Leuten auf die gehört wird.
Aber Anspruch und Wirklichkeit klaffen in diesem Verein im Moment sowieso auf allen Ebenen weit auseinander. Obwohl der "Erfolgsgarant" alle Wunschspieler bekam, hat sich eigentlich nichts geändert, ausser dass die Mannschaft nach dem Abgang von Schneuwly und der Ausmusterung von Raimondi noch mehr an Charakter verloren hat, womit sie ja sonst schon nicht wirklich reichlich gespickt war. Die Personalpolitik wirft sowieso Fragen auf. Ein Bobadilla beeindruckt wenn es ihm wie in den Spielen gegen Servette und Basel läuft, mit seiner Präsenz und Durchschlagskraft. Läuft es ihm aber nicht wunschgemäss wird er zu einer grossen Schwachstelle. Insbesondere seine Defensivarbeit tendiert gegen null. Nach Ballverlusten blieb er auch gestern wieder mehrheitlich einfach stehen und haderte mit Gott oder wem auch immer. Auch ein Farnerud ist im Moment mehr mit sich selbst beschäftigt und zeigt nicht mal Ansatzweise sein können und produziert zudem plötzlich auch noch haarsträubende Fehler die zu Gegentoren führen. (Luzern vor dem 1-0, gestern mit einem Fehlpass das 1-0 eingeleitet) Auch versteht man jetzt langsam weshalb Gross Ojala bisher meistens als Stürmer eingesetzt hat. Fehlen Nef und Veskovac haben wir auch wegen dem unnötigen Abgang von Affolter definitiv ein Problem. Auch Silberbauer vermochte seine gute Leistung als IV im Sion-Spiel nicht mal annähernd zu bestätigen. Ganz allgemein muss man einfach feststellen dass er schlicht nicht die Verstärkung ist die man mit seiner Verpflichtung angekündigt hatte. So langsam muss man auch aufpassen nicht noch das internationale Geschäft zu verpassen. Servette kann uns heute, und Thun - sollten sie erneut im Wankdorf gewinnen - am nächsten Wochenende überholen.
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