Montag, 24. Mai 2010

Caracas FC - Deportivo Tachira

Nachdem wir am Samstag den Tag bei ein paar Bier (oder auch ein paar mehr) ausklingen liessen und Mark wieder beruhigt war nachdem er waehrend ich den letzten Blogeintrag schrieb, festgestellt hatte, dass sich Lueku geirrt hatte und doch noch eine 2.Liga-Partie in Caracas stattgefunden haette, stand am Sonntag das Hinspiel um die venezolanische Meisterschaft zwischen Caracas FC und Polideportivo Tachira aus San Cristobal statt. Zuvor wollten wir uns eigentlich noch den Praesidentenpalast wo der charismatische (wie umstrittene) Hugo Chavez residiert anschauen. Leider wurden wir nicht in die Naehe des aeussert stark bewachten Palastes gelassen und Fotos wurden ebenso strikt abgelehnt. Dann halt nicht.....alles in allem schon ein wenig befremdend wie die Polizei und andere Sicherheitskraefte auftreten. Auch ueberhaupt nicht zu meiner linken Vorstellung passen die allgegenwaertigen Ueberwachungskameras. Nun gut. Gespannt was uns beim Spiel erwarten wuerde, machten wir uns ziemlich frueh auf zum Stadion dass wir bequem per Metro erreichten. Der Einlass klappte ohne Probleme. Rund 2 Stunden vor dem Spiel waren wir im Stadion und merkten erstmal recht schnell, dass sich Spiele in Venezuela kaum von Spielen in Europa unterscheiden, was das "Rahmenprogramm" anbelangt. Hinter der Hauptribuene x- Staende von Sponsoren aufgestellt und jeder schien den anderen mit seiner Musik uebertoenen zu wollen. Nach einem teuren "Perro" (riesiger Hotdog mit x-Saucen und viel geroesteten Zwiebeln und Gemuese) begaben wir uns auf unsere reservierten Plaetze. Es waren bereits recht viele Zuschauer anwesend und das Stadion sollte sich bis zum Schluss fast ganz fuellen, was auch an den rund 4000 Gaestefans lag. Beide Kurven praesentierten sehenswerte Intros mit Wurfrollen, Boellern und Blockfahnen. Im Heimblock wurden zudem Haarsprays versprueht und angezuendet was eine ziemliche Stichflamme gab und uebers ganze Spiel immer wieder gemacht wurde. Die Stimmung zu beginn sehr eindruecklich, praktisch das ganze Stadion stand und sang. Uebers ganze Spiel gesehen war die Stimmung sicher nicht schlecht und wenn wie erwaehnt das ganze Stadion mitsang war dies doch sehr eindruecklich. Aber es gab auch Phasen, vorab in der zweiten Halbzeit in welcher praktisch nichts lief und nur "die Barra" fuer etwas Stimmung sorgte. Bei den Gaesten die leider etwas weit weg von uns waren, lief optisch bis auf das Intro und eine Einlage mit gruenem Rauch ueber den ganzen Gaesteblock verteilt, nicht viel. Fussballtechnisch wurde uns auch eher schmalkost geboten, wenn dann sehr bescheidenes Super League Niveau. Caracas FC gewann schliesslich dank einem Tor in der ersten Halbzeit mit 1-0, was alles offen laesst fuer das Rueckspiel in San Cristobal welches wir naechsten Sonntag ebenfalls besuchen werden.
Nach meinem ersten Suedamerika-Fussballerlebnis, gingen wir zurueck in die City und teilten uns auf. Die einen wollten noch etwas ins Nachtleben stuerzen, Mark, Fabio und ich zogen es vor essen zu gehen und dann mal ins Hotel zurueck. Der Kellner im China-Restaurant war etwas verwirrt und brachte Mark erst gar nichts und als Mark intervenierte und nur noch ein Schaelchen Reis bestellte, kam dann doch noch das vorher bestellte Menu. Danach holten wir uns noch ein paar Dosen des ausgezeichneten Polar-Pilsen und gingen ins Hotel zurueck. Heute ging es schliesslich frueh zum Bus-Terminal um nach Maracay und weiter nach Puerto Colombia an der Karibik-Kueste zu reisen. Bereits der Bus-Terminal war ein Erlebnis. Duzende von schreienden Maennern die dich zu ihrem Bus lotsen wollen. Den richtigen Bus ziemlich rasch gefunden und auch da wieder das bekannte Prozedere. Zwar gibt es ungefaehre Abfahrtszeiten, gefahren wird aber trotzdem erst wenn der Bus voll ist.
Nach einer ca. 2-Stuendigen fahrt kamen wir in Maracay an. Dort fuhr der Bus nach Puerto Colomba weiter. 2 Stunden fuer rund 40 Kilometer. Wir entschieden uns schliesslich mit einem Mini-Bus fuer 40 Bolivar (statt 20 fuer den offiziellen Bus) nahmen wir den Weg an die Kueste in Angriff. Auf der rund 2-stuendigen fahrt ging es auf einer schmalen Strasse erst auf 2000 Meter hoch um anschliessend das ganze wieder ans Meer runter zu fahren. Belohnt wurden wir aber mit einem herrlichen Sandstrand und einem herrlichen Bad im Meer.
Morgen werden wir noch einen Ausflug in eine abgelegene Bucht machen, ehe wir dann aufbrechen um den Nachtbus nach Merida in Maracay zu nehmen.

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