Samstag, 22. Mai 2010

Caracas

Nun sind wir also seit gestern in Caracas. Der Flug verlief ohne jegliche Probleme und zumindest von Madrid nach Caracas mit genuegend Platz. Bereits beim betreten des Fingerdocks wurde deutlich was uns in den naechsten Wochen erwartet: 33 Grad und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit die mir im Moment noch etwas Muehe bereitet ;-) Nach einiger Wartezeit am Zoll und noch etwas laengerem Warten am Gepaeckband und dem ersten landestypischen Geldwechsel (Auf dem Schwarzmarkt kriegt man den teilweise um das dreifachere bessere Kurs als an den offiziellen Wechselstellen) machten wir uns auf die Suche nach den Bussen die uns ins Stadtzentrum bringen sollten. Rasch den richtigen Bus gefunden, dort drin aber dann bestimmt eine halbe Stunde gewartet. Der Bus faehrt grundsaetzlich erst wenn er voll ist. Ungefaehr eine Stunde spaeter hatten wir die 26 Km im wackligen Bus in die Innenstadt schliesslich hinter uns gebracht. Der erste Eindruck von Caracas: Ein ziemlicher Moloch. Dreckige Luft die einem sofort das Atmen schwer macht produziert durch ein Verkehrschaos mit vor allem alten amerikanischen Dieselfahrzeugen. Relativ schnell dass von uns auf der Hinreise auserkorene Hotel gefunden und fuer 150 Bolivar (rund 30 Franken) pro Doppelzimmer auch ziemlich guenstig. Das Zimmer sauber und zweckmaessig, allerdings gegen die Strasse gerichtet und deshalb sehr laut. Ein Moloch wie Caracas schlaeft halt nie was einen staendigen Laermpegel zur Folge hat. Da wir aber seit rund 21 Stunden auf den Beinen waren und auch im Flieger nicht wirklich lange schlafen konnten (ausser Lueku der sich gleich eine Vierer-Sitzreihe sicherte und dort bestimmt 5 Stunden schlief ;-) ) schliefen wir dann doch recht schnell ein. Allerdings war ich dann wegen der Zeitumstellung um halb vier wieder hellwach. Wird wohl noch ein-zwei Tage dauern bis man sich daran gewoehnt hat. Heute morgen dann wollten wir einen Ausflug auf den El Avila, dem Berg an dessen Fusse Caracas liegt, machen. Eine Seilbahn sollte uns auf rund 2700 Meter bringen wo man einen fantastischen Rundblick auf Caracas und sogar bis zum karibischen Meer haben sollte. Also raus aus dem Hotel und zur Bushaltestelle von der uns ein Bus zur Talstation bringen sollte. Wenige hundert Meter vor der Haltestelle ploetzlich eine Polizistin die uns nach den Paessen fragt. Na toll. Alle zumindest eine Kopie des Passes dabei bis auf Fabio der nur die ID dabei hatte. Dann gings los. Bei einem Unterstand der wohl extra fuer die Polizei als Kontrollpunkt aufgebaut worden war, mussten wir der Reihe nach saemtlichen Inhalt unserer Hosentaschen und Portemonnaies auf dem Sitz eines Motorrades ausbreiten. Nachdem bereits staendig andere Polizisten dazu kamen und wieder gingen, fuhren vier Polizisten auf zwei Motorraedern heran, die beiden auf dem Ruecksitz mit gezogener Pistole. Die sie aber dann doch gleich nach dem absteigen in ihre Halfter steckten. Das Problem war nun, dass Fabio auf seiner ID natuerlich keinen Einreisestempel hatte. Nach einigem warten und Erklaerungsversuchen unsererseits, sowie mehrmaligem Angebot dass zwei von uns zum Hotel zurueckgehen wuerden und den Pass von Fabio holen wuerden. (welches interessanterweise immer abgelehnt wurde) liess man uns dann nach ungefaehr einer halben Stunde doch ziehen. Damit hatten wir schon mal die Erfahrung gemacht wie sie auch im Reisefuehrer stand. Es kann durchaus vorkommen dass die Polizei gefaehrlicher ist als irgendwelche Kriminelle. Es war ziemlich offensichtlich dass sie Geld von uns wollten um die Sache zu erledigen. Aber da nie eine konkrete Frage nach Geld von den Polizisten kam, waren wir lieber vorsichtig und boten nicht von uns aus Geld an, was wohl zum Schluss die richtige Strategie war. Also konnten wir unseren Ausflug zum El Avila doch noch starten. Fuer 20 Bolivar (und der kleinen Luege wir seien alles Studenten ;-) ) gings dann mit einer Achter-Gondel neuerer Bauart auf den Berg. Die Bahn war erst kuerzlich wiedereroeffnet worden nachdem die alte Seilbahn rund 25 Jahre stillgelegt war. Leider war die Bergspitze von einer hartnaeckigen Nebelschicht umhuellt so dass wir nur von der Gondelbahn aus einen Ueberblick ueber Caracas erhielten, was aber auch schon eindruecklich war. Auf einem Hochplateau gelegen, wuchert sich die Stadt rundherum an Huegeln hoch. Wir konnten auch schon das Stadion ausmachen, in welchem morgen das Hinspiel um die Venezolanische Meisterschaft stattfindet. Heute wollen wir mal in den sicheren Stadtteilen La Mercedes und Alimara das Nachtleben testen.

Hasta pronto

Adi, Mark, Lueku, Hug, Fabio

1 Kommentar:

  1. hei adi, hab noch ne karte von den ossis gekriegt (mal verliert man und mal gewinnen die andern...) und soll dich grüssen lassen. und dit kommt volle aus sein ossi-herz :-)

    viel spass beim schwitzen und ein gruss den jungs!

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