(geschrieben am 21.Dezember)
Mit fast zweieinhalb Stunden Verspätung landete ich schliesslich doch noch in Brisbane. Zu meiner Überraschung kam meine Tante Margrit am Gepäckband bereits auf mich zu. Scheinbar ist es an den „Domestic Airports“ wo also nur Inland-Flüge landen kein Problem dass man einfach in die Ankunftshalle spazieren kann. Draussen wartete bereits mein Cousin Oliver mit seinem Truck auf uns. Wirklich unglaublich toll dieser Service. Zuerst ging es kurz zu Oliver nach Hause um dort dann mit dem Auto von Margrit weiter nach Victoria Point zu fahren, einem Vorort von Brisbane. Dort fährt dann jede halbe Stunde die Fähre 5 Minuten zur Insel. Dies ist die einzige Möglichkeit auf die Insel zu gelangen. Die kleine Insel liegt geschützt von einer grösseren Insel im Meer und hat darum kaum Brandung, was natürlich zum Baden toll ist. Sie misst nur rund 1 auf 1,5 Kilometer, hat einige Strände aber auch Gebiete mit Mangroven-Wäldern direkt am Meer die kaum zugänglich sind. Ein toller Fleck Erde. Dennis, der Mann von Margrit wartete bereits mit dem Abendessen auf uns. Wirklich nur toll wie ich empfangen wurde.
Am nächsten Morgen gingen Dennis und Margrit in Brisbane ins Theater und ich verbrachte einen ruhigen Tag auf der Insel wobei ich fast um die ganze Insel gelaufen bin und dann an einem einsamen Strand noch rasch zur Abkühlung ins Meer gegangen. Auf der Insel leben sehr viele verschiedene Vogelarten, auch viele die relativ gross sind und nur am Boden leben. Vier von solchen Vögeln, leben auch direkt im Garten von Dennis und Margrit. Auch kommen immer Vögel vorbei um zu schauen ob irgendwo was essbares zu finden ist. Sehr schön das alles. Am nächsten Tag konnte ich mit Steve dem Mann meiner Cousine Debbie und seiner Tochter Amilia nach Brisbane in die Stadt fahren. Sie holten mich direkt bei der Fähre in Victoria Point ab. Auch das einfach super wie ich mich um nichts kümmern musste ;-) Amelia lernt gerade Autofahren und muss dafür 100 Stunden bei verschiedenen Bedingungen und an verschiedenen Orten mit jemandem fahren. Steve meinte ob das ein Problem für mich sei, als ich ihm sagte dass ich gar nicht Auto fahren würde und deshalb sowieso nicht in der Position wäre da irgendwas zu sagen, schaute er etwas ungläublig, in Australien wohl weit ungewöhnlicher als in der Schweiz dass jemand freiwillig nicht Auto fahren kann und darf ;-)
Auch Brisbane passt ins Bild der Städte die ich bis jetzt in Australien gesehen habe. Ausser im Zentrum und den Geschäftsvierteln sieht man kaum hohe Häuser und die Vororte sind entsprechend riesig weil sich schon bald abseits des Zentrums Einfamilienhaus an Einfamilienhaus mit Umschwung reiht. Man merkt dass hier Platz vorhanden ist. Das Zentrum Brisbanes liegt schön gelegen an einer Flussschlaufe, ein wenig ähnlich wie es in Bern der Fall ist. Ohne Altstadt natürlich ;-)
Auf dem Fluss verkehren mehrere Fährschiffe die in der ganzen Innenstadt halten und auch in die Vororte fahren. Wirklich praktisch und die „Cityhopper“-Linien sind sogar gratis. Beeindruckend auch hier wie grün die Stadt wirkt. Überall gibt es Bäume, viele kleine und grössere Parks mit vielen Vögeln und verschiedenen Pflanzen. Besonders nett in Brisbane die „South Bank“ ein Park direkt am Fluss mit vielen Grünflächen, einem öffentlichen Gratis-Schwimmbad und vielen Restaurants. Krass ist das Kontrastprogramm in der City wo alte Bahnhöfe direkt neben seelenlosen Grossstadtbauten stehen und in den Hochhausschluchten etwas untergehen.
Auch auffallend dass es in den Innenstädten praktisch überall gratis-WLAN in sehr guter Qualität gibt. Auch das angenehm. Auch wenn ich sagen muss dass es doch auch seine Vorteile hat nicht immer Online zu sein. Deshalb habe ich auch drauf verzichtet eine australische Prepaid-Karte zu kaufen.
Nach einem weiten Rundgang durch die Stadt inklusive Schifffahrt ging ich am Nachmittag mit dem Bus zurück nach Victoria Point. Der öffentliche Verkehr ist sobald man die Innenstädte verlässt immer noch ein Problem in Australien. Nach Victoria Point zum Beispiel welches mit dem Auto keine 30 Minuten von Brisbane weg ist fährt genau eine Verbindung pro Stunde und dies erst noch mit zweimaligem Umsteigen. Und man ist über eine Stunde unterwegs. In den direkten Vororten ist es noch ziemlich beeindruckend da gibt es neben den Hauptstrassen extra Strassen nur für die öffentlichen Busse. An einer dieser Strassen musste ich dann auch das erste Mal umsteigen. Und ich sah wie mein Anschlussbus gerade vorne Wegfuhr als mein Bus stoppte. Tja Pech gehabt, das hiess eine Stunde warten an einem riesigen Shoppingcenter inklusive Kino Namens „Garden City“ So schlenderte ich halt etwas durch das wirklich riesige Shoppingcenter in dem natürlich so kurz vor Weihnachten ein ziemliches Gedränge herrschte. Preislich bewegt sich Australien wohl in einem ähnlichen Rahmen wie die Schweiz. Dank dem im Moment guten Wechselkurs vielleicht ein wenig darunter. Richtig teuer waren die Restaurants in der City am Fluss. Als ich mich umsah um irgendwas kleines zu Essen fand ich erstens kaum was gesundes wie Salate oder so (und wenn dann bloss immer Chicken Cesar Salads mit Speck und weiss der Teufel was allem noch ;-) ) Und die Preise wie gesagt doch ziemlich happig, Vorspeisen gab es nirgends unter 12 Dollar und auch Hauptgänge (ausser vielleicht Burger welche aber auch zwischen 15 und 20 Dollar kosteten) ab 25 Dollar….ganz schön teuer. Klar gäbe sicher auch günstigeres wenn man etwas abseits der City suchen würde.
Nach der Reizüberflutung (Christmas hier, Christmas da, sogar ein Weihnachtsmann in vollem Kostüm mit dem man sich ablichten lassen konnte war da….) klappte schliesslich alles und ich kam noch in den Genuss einer Schifffahrt mit Sonnenuntergang, herrlich.
Das Essen stand auch schon wieder auf dem Tisch als ich zurück kam, noch ein paar Sachen für die weitere Reise gebucht und dann um 22 Uhr St.Pauli im Stream geschaut. Und: Yeah!!!! Das war wirklich gut, das was die Mannschaft schon in Bochum angedeutet hatte, bringt sie wohl nun auf den Rasen. Unglaublich wichtige drei Punkte mit einer kämpferisch und zeitweise auch spielerisch wirklich tollen Leistung. Darauf lässt sich aufbauen um so mehr das Lienen jetzt den ganze Winterpause lang Zeit hat mit der Mannschaft zu arbeiten. Noch ist die Lage alles andere als entspannt, aber Hoffnung das da noch was geht und das die Mannschaft lebt das habe ich doch wieder.
Diese Zeilen schreibe ich übrigens im Bus nach Byron Bay, wo ich die nächsten zwei Tage sein werde bevor es dann nach Rockhampton und weiter nach Yeppoon geht, wo sich die ganze Familie von Margrit bei meiner Cousine Andrea trifft um Weihnachten zu feiern. Bin schon gespannt wie das wird.
Guten Rutsch ins neue Jahr Adi. Möge der Ball immer für deine Mannschaft rollen.
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