Am 28.Dezember hiess es schliesslich Abschied nehmen von Yeppoon. Ich fuhr mit Debbies Familie, Oliver und Margrit und Dennis zurück in Richtung Brisbane. Da die Autofahrt über 8 Stunden gedauert hätte und dies auch nur wenn man die Strecke ohne Stopp bewältigt hätte, hatten sie sich entschieden einen Zwischenstopp zu machen. So fuhren wir ungefähr die Hälfte der Strecke bis nach Bargara einem Vorort von Bundaberg an der Küste. Bundaberg ist berühmt für seine Zuckerrohrproduktion und insbesondere für den Bundaberg-Rum den ich bei Andrea schon kennenlernen konnte, da Brian ihr Mann den gerne trinkt. ;-) Ziemlich süss das Zeugs aber schmeckt ganz ordentlich. Der Zuckerrohranbau beherrscht die ganze Region, schon weit vor Bundaberg fangen die riesigen Zuckerrohrfelder an, so weit das Auge reicht. Und entlang vieler Strassen sieht man kleinspurige Eisenbahnschienen und dazugehörende kleine Eisenbahnwagen auf denen der geerntete Zuckerrohr direkt zu den Verarbeitungsfabriken gefahren werden. Sieht alles ein wenig wie eine zu gross geratene Spielzeugeisenbahn aus :-) Viele Backpacker die lange unterwegs sind, bessern sich hier die Reisekasse auf in dem sie auf den Feldern bei der Ernte helfen. Bundaberg ist zudem eine für Australische Verhältnisse relativ alte Stadt, im Zentrum mit teils schönen alten Häusern.
An der Küste neben Bargara liegt das Mon Repos-Resort wo zu dieser Jahreszeit tausende von Meeresschildkröten an den Strand kommen um ihre Eier zu legen. Auch deshalb hatte Oliver diesen Ort ausgewählt. Ohne grosse Diskussionen konnte ich im selben Appartment übernachten und Oli wollte auch partout kein Geld von mir, weder für die Übernachtung noch für das Benzin für die Fahrt. Und zu guter letzt lud er uns alle auch noch zu Fish and Chips (für mich Fish and Salad! ihr seht ich bemühe mich wieder nach der zügellosen Weihnachtszeit ;-) ) ein, so dass ich langsam aber sicher wirklich ein schlechtes Gewissen kriege, um so mehr als dass ich mich jetzt hier bei Margrit und Dennis einfach auf die faule Haut legen kann und mich schonen kann. Einfach nur genial. Werde mir was einfallen lassen müssen um zumindest ein wenig zeigen zu können wie dankbar ich dafür bin und wie sehr mich das berührt wie ich hier aufgenommen worden bin. "home is where your heart is" Kaum je hat der Spruch für mich besser gestimmt als gerade jetzt. Aber ich schweife ab :-)
Nach dem frühen Abendessen, gingen Oli, Debbie, Amilia, Adrian und ich los um eben diese Schildkröten beobachten zu können. Die geführten Touren sind mitten in den australischen Sommerferien sehr beliebt und waren dementsprechend ausgebucht. So versuchten wir unser Glück an einem kleinen Strand etwas abseits vom Resort wo die Schildkröten scheinbar auch hinkommen würden.
Dort angekommen, waren tatsächlich schon einige Leute an dem Strand und warteten darauf das allenfalls eine Schildkröte an Land kommen würde. Unter den Leuten waren auch Freiwillige die in der Schildkröten-Saison (ca. November - März) jeden Abend zu den nicht von Rangern bewachten Stränden gehen und die Schildkröten vor zu neugierigen oder einfach ignoranten Menschen zu beschützen und ihnen auch zu erklären wie man sie am besten beobachten kann, ohne sie zu stören. Denn fühlen sich die Schildkröten nicht sicher, machen sie schnurstracks kehrt und flüchten wieder ins Meer. Was ein grosser Stress für die Tiere darstellt und eventuell sogar verhindert dass sie ihre Eier ablegen können.
Die nette Freiwillige die an dem Strandabschnitt an diesem Abend anwesend war, erklärte uns auch einiges darüber wann man die Schildkröten am besten beobachten kann. Die meisten Beobachtungen kann man demnach vor allem ab zwei Stunden vor bis zwei Stunden nach dem Höchststand der Flut machen. So waren wir wohl etwas zu früh da war der höchststand wohl gegen 2 Uhr erreicht und es war erst halb neun. Auch klärte sie uns über den Irrtum auf, dass man die Schildkröten am besten in rotem Licht beobachten sollte. Dies wurde uns vorher erzählt, dass dies die Tiere nicht stören würde. Dem sei aber überhaupt nicht so. Lichtquellen stören die Muttertiere immer und auch die jungen neu geschlüpften Schildkröten würden sich sofort nach dem Licht orientieren und so den Weg ins Meer allenfalls nicht finden. Also: Wenn ihr Meereschildkröten beim Eierlegen oder die jungen beim ins Meer krabbeln beobachten wollt. Kein Licht! Prompt kam eine Gruppe Leute mit Taschenlampen und gar einem Hund am Strand entlang gelaufen, die die nette Freiwillige ebenfalls ins Gebet nahm. Grossen Respekt vor diesem Einsatz für diese faszinierenden Tiere.
Nach über eineinhalb Stunden gaben wir dann doch auf ohne eine Schildkröte gesehen zu haben. Der Abend war aber auch so eine Bereicherung und wirklich toll. Die kühle Brise vom Meer her, die Brandung und der Sternenhimmel entschädigten für die Wartezeit längstens.
Am Abend im Bett meldeten sich dann erstmals die Schmerzen wegen meinen geprellten Rippen richtig heftig, aber doch noch nicht so wie an den folgenden Tagen. Ich hatte jedenfalls immer noch das Gefühl dass es nicht so schlimm sein konnte.
Am nächsten Tag standen wir alle relativ früh auf, gingen in ein nettes kleines Kaffee zum Frühstück, wo es für mich ein super leckeres Frühstück mit Pilzen, Baby-Spinat, Tomaten, Zwiebeln und Avocado auf Toast gab. Auch die anderen schwärmten. Steve meinte sogar wir würden jetzt mal die Hälfte der Strecke fahren und dann umkehren und zum Lunch wiederkommen :-) Auf dem Weg Richtung Brisbane kamen wir noch am Australia Zoo vorbei. Dort wurde gerade eine Strasse nach Steve Irwin benannt, dem bekannten verrückten Tierfilm-Entertainer, der ja vor einiger Zeit bei einer seiner wagemutigen Expeditionen getötet worden war. Schliesslich hiess es Abschied nehmen von Debbie und ihrer Familie und Oli lud mich in einem Vorort bei einem Bahnhof aus von wo ich in die Stadt fahren konnte und mich (ich dachte für länger ;-) ) auch von ihm und Margrit und Dennis verabschiedete. Ich fuhr dann erstmal in mein Hotel und lud mein Gepäck ab. Vorher hatte ich übrigens noch bemerkt dass ich mein Iphone bei Andrea zu Hause vergessen hatte. Das sollte auch noch eine gute Story werden. Aber jetzt bin ich wieder ziemlich müde, die Medikamente sind halt schon ziemlich stark und machen einem schläfrig ;-) Aber es wird bald mehr geben :-)
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