Donnerstag, 10. Juni 2010

Bogota - Quito - Galapagos

Nachdem wir uns das Zentrum von Bogota angeschaut hatten, mit dem historischen Plaza Bolivar der natuerlich auch hier nicht fehlen darf, war Simon Bolivar doch der erste Praesident Grosskolumbiens welches damals noch Venezuela, Ecuador, Panama und das heutige Kolumbien umfasste. An diesem Platz stehen gleich einige wichtige Gebaeude. So ist der Kongress, der Praesidentenpalast und der Justizpalast angrenzend an den Platz zu bewundern sowie eine grosse Kathedrale. Rund um den Platz erstreckt sich die Altstadt im typischen Kolonialstil gebaut. In diesen Gebaeuden befinden sich heute vor allem Regierungsbueros.

Bogota liegt auf einem Hochplateau rund 2600 Meter ueber Meer und ist Ringsum von Bergen umgeben. Gleich hinter dem Zentrum beginnt der Cerro Monserrate der mit einer Seilbahn erreichbar ist. Fuer umgerechnet etwa 7 Franken erstanden wir ein retourticket mit der 1957 von der bernischen Von Roll AG gebauten Bahn. Oben auf dem Cerro Monserrate steht eine Kirche sowie diverse Restaurants und man hat einen wirklich beeindruckenden Ueberblick ueber die 7,8 Millionen Einwohner zaehlende Hauptstadt Kolumbiens.
Nachdem wir mit der Seilbahn die Stadt wieder erreicht hatten und es bereits langsam dunkel wurde, wollten wir noch ein Einkaufszentrum suchen um diverse Sachen zu kaufen. Soweit sollte es dann aber nicht kommen. Mitten im Zentrum war eine komplette Strasse fuer den Verkehr gesperrt. Sicher ueber 2 Kilometer erstreckten sich Verkaufstaende von allem moeglichen, von Kolumbianischen Lederwaren ueber ganz normale Handy-Abdeckungen bis hin zu Kleidern, Schuhen,DVDs und Esswaren wurde alles angeboten was wohl einen Kaeufer finden wuerde. Dazwischen auf groesseren Plaetzen immer wieder Buehnen auf denen Live-Bands spielten. Daneben gab es auch sowas wie offene Mikrofone an denen jeder singen und musizieren durfte der wollte. So hatte es jugendliche Rapper oder gealterte Cxhanconiers und Tanzgruppen. Das ganze war wohl wie wir herausfanden aus einer Friedensbewegung entstanden die sich die naechtlichen Strassen von Bogota von Kriminellen und Paramilitaers zurueckholen wollten. Es wirkte wie ein riesiges Volksfest, hunderttausende auf der Strasse und eine unglaublich friedliche Atmosphaere. Sehr komisch kam uns aber die Gruppe Neonazis rein an denen wir ploetzlich vorbei gingen....
Auf jeden Fall hatten wir das Einkaufszentrum voellig vergessen und schlenderten faszieniert durch die volle Strasse. Irgendwann uebermannte uns dann doch die Muedigkeit und nach einem kleinen Happen begaben wir uns ins Hotel. An Schlaf war aber vorerst nicht zu denken, weil unser Hotel scheinbar inmitten eines Studentenquartiers lag und dort ueberall vor kleinen Bars Menschen standen und tranken, sowie die Taxis dauernd hupend an unserem Fenster vorbei fuhren. Richtig ruhig wurde es eigentlich nicht.
So standen wir relativ frueh wieder auf und gingen erneut in die Stadt und wollten einen erneuten Versuch ein Einkaufszentrum zu finden starten. Leider war das ausgesuchte mitten im Reichenviertel und war mehr eine Ansammlung von teueren Laeden. So beschlossen wir schliesslich zum Estadio Universitario zu laufen wo das Spiel der 2. kolumbianischen Liga zwischen dem erst 2003 gegruendenten Bogota FC und CD Expreso Rojo aus Zipaquira stattfinden sollte. Nach einer guten Stunde erreichten wir schliesslich das Universitaetsgelande das in einem riesigen Park liegt. Wir mussten bestimmt nochmal 15 Minuten durch das Uni-Gelaende laufen, bis wir das Stadion erreicht hatten.

05.Juni 2010 Bogota FC - Expreso Rojo
Torneo Postobon (2.Liga) Kolumbien, Estadio Universitario, Bogota, ca 250 Zuschauer (0 Gaeste)

Bereits am Eingang die erste Ueberraschung, war doch der Eintritt frei, was die Polizisten am Eingang allerdings nicht daran hinderte jeden Zuschauer gruendlichst zu durchsuchen. Das Stadion ein kleines Rund mit hohen weissen Mauern rundherum, einer Laufbahn und einer kleinen gedeckten Haupttribuene. Bis zum Beginn des Spiels versammelten sich vielleicht 250 Zuschauer, darunter bestimmt 4 oder 5 Radioreporter im Stadion. Verpflegung gab es nichts zu kaufen, was Mark und mich leicht gequaelt die 90 Minuten durchstehen liess, hatten wir doch noch nichts gegessen und nur wenig getrunken. Das Spiel ist schnell erzaehlt. Null Tore, null Stimmung, praktisch null Torchancen. Einziger "Hoehepunkt" eine direkte rote Karte kurz vor Schluss.

Nach dem ereignislosen Spiel gingen wir zurueck durch das Uni-Gelaende und nahmen dort einen Metro-Bus. Das Bussystem ersetzt in Bogota eine U-Bahn. Der Bus faehrt auf extra reservierten Busspuren durch die Stadt und scheint sehr beliebt zu sein. Der jetzige gruene Praesidentschafts-Kandidat AntanasMockus hatte als Buergermeister von Bogota dieses Bussystem forciert, da die Stadt kurz vor einem Verkehrskollaps stand. Die Lage hatte sich nach dem Bau der ersten Linien sofort verbessert, so dass heute grosse Teile der Stadt mit diesen Schnellbussen erreichbar sind. Auch eine Linie zum Flughafen ist im Bau. Zurueck beim Hotel, holten wir unsere Sachen ab und fuhren mit dem Taxi zum Flughafen um unseren Abendflug nach Quito zu erreichen. Nach einem rund halbstuendigen Eincheck-Vorgang (wir mussten zuerst unser Gepaeck abgeben, dann zu einem anderen Schalter unseren Pass abstempeln lassen und dann erst bekamen wir unsere Boardingkarten) sassen wir im Flughafen und tranken etwas, als Mark ploetzlich von der Toilette kam und erzaehlte er habe gerade Carlos Valderrama gesehen. Er stehe grade an fuer die Sicherheitskontrolle. Da wir schon kein Foto von seiner Statue in Santa Marta haben, dachten wir uns doch wenigstens eins mit dem echten machen zu koennen. Und tatsaechlich stand er da in der Schlange und wartete. Leider waren die Grenzbeamten sehr pingelig bei uns und liessen noch die Echtheit unserer Paesse kontrollieren und so verloren wir ihn aus den Augen und mit dem Foto wurde dann doch nichts.
Dder Flug verlief ohne Probleme und sogar etwa 10 Minuten vor der angegebenen Ankunftszeit landeten wir in Quito. Wir hatten uebers Internet fuer zwei Naechte ein Hotel reserviert welches sogar einen gratis Abholdienst vom Flughafen anbot, welchen wir um 11 Uhr Abends doch gerne in Anspruch nahmen. Unglaublich was am Flughafen um diese Zeit noch los war. Hunderte von Menschen warteten auf ankommende Fluggaeste darunter auch unser Fahrer vom Hotel der uns dann in rund 5 Minuten zum Hotel fuhr.
Wir waren vom langen Tag doch sehr muede so dass wir schnell einmal einschliefen. Am naechsten Tag wollten wir gleich drei Spiele besuchen, und vorher noch unsere Reise nach Galapagos fuer Montag buchen.

Frueh standen wir deshalb am Sonntag auf um uns zum Flughafen zu begeben um unseren Flug zu buchen. Es gibt zwei Fluggesellschaften die nach Baltra oder San Cristobal auf den Galapagos-Inseln fliegen. Bei AeroGal hatten wir kein Glueck, bei der zweiten dann schon mehr. Tame hatte noch Plaetze frei fuer Montag hin und Freitag zurueck nach Guayaquil fuer je rund 350 Franken. Also buchten wir den Flug nach Baltra und wuerden dann dort fuer eine gefuehrte Tour schauen. Die Galapagos-Inseln kann man nur mit einem von der National-Parkleitung ausgebildeten Guide besuchen, Individuelle Touren sind nicht moeglich. Nachdem der Flug gebucht war, begaben wir uns mit dem Taxi zum Bus-Terminal um nach Sangolqui zu fahren, einer Stadt rund 20 Km von Quito entfernt wo um 11.30 Uhr das erste Spiel zwischen Indepentiente del Valle und Macara angepfiffen wurde.
Trotz den nur 20 Kilometern bis zum Spielort brauchte der Bus rund 45 Minuten fuer die Strecke. Fuer 40 Cent pro Person aber unglaublich guenstig.

06.Juni 2010, CSD Independiente del Valle - CSD Macara
Seria A Ecuador, Estadio Ruminahui, Sangolqui, ca 2500 Zuschauer (ca. 150 Gaeste)

Der Busfahrer liess uns in der naehe des Stadions raus, erklaerte uns sogar noch den Weg. Leider stimmte entweder die Erklaerung nicht, oder wir hatten ihn nicht richtig verstanden. So fragten wir einen Passanten auf der Strasse, der uns gleich bedeutete ihm zu folgen. Nach einigen Minuten standen wir vor dem Eingang zum Stadion. Wir bedankten uns herzlich beim freundlichen Helfer, bezahlten die 6 Dollar Eintritt und gingen ins Stadion. Das Stadion mit zwei Tribuenen auf den Laengsseiten des Spielfeldes. Die eine Tribuene an den Hang gebaut. So musste man einige huebsch angemalte Treppen runter steigen um auf die Tribuene zu kommen. Gegenueber eine modernere Haupttribuene aus Stahlrohr mit Sitzplaetzen wo sich auch die Fans von Independiente breit gemacht hatten. Auf unserer Seite bereits einige Gaeste-Fans auszumachen und am Ende waren es bestimmt um die 150 Gaestefans und das an einem Sonntag morgen um halb zwoelf. Wobei sie praktisch die ganzen Zaun auf der ganzen breite der Tribuene mit Zaunfahnen schmueckten. Auffaellig vor allem einer den sie offenslichtlich "Jesus" nannten und uns sofort durch seinen alkoholiesiertenZustand auffiel. Aehnlichkeiten zu einer bestimmten Person im YB-Fanumfeld mit ebenfalls langen Haaren (nein, weder der "Pfarrer" noch meine Person sind gemeint ;-)) waren unverkennbar, vor allem was das Taktgefuehl beim Klatschen und der Koerperhaltung anging. Das Spiel auf etwas besserem Niveau aber leider auch torlos, weshalb die gelb-rote Karte fuer den Gaeste-Torhueter wegen zweimaligem Zeitspiel das einzige Highlight darstellte. Da Macara schon 3 mal gewechselt hatte, musste ein Feldspieler die letzten Nachspielzeit-Minuten ins Tor. Kurioser Hoehepunkt war, dass dieser bestimmt vier mal den Ball per Auskick direkt zum gegnerischen Torwart kickte und dieser dasselbe wieder machte :-) Dann war aber Schluss und wir begaben uns vors Stadion, assen einen leckeren Spiess mit Wurst, Fleisch, Kartoffeln und Bananen welcher vor dem Stadion an einem fahrbahren Grill angeboten wurde und nahmen den Bus zurueck nach Quito. Offensichtlich hatten wir einen Bus erwischt der eine komplett andere Route fuhr als jener der uns hin brachte. So brauchten wir ueber eine Stunde um zurueck nach Quito zu gelangen. Dort warteten bereits die naechsten beiden Spiele und das im selben Stadion kurz nacheinander. Um 15.30 Uhr spielte CD el National aus Quito gegen Manta FC und um 18.00 Uhr wartete das Spitzenspiel zwischen dem groessten Verein Ecuadors Barcelona SC aus Guayaquil und Deportivo Quito auf uns. Mit dem Taxi fuhren wir zum Estadio Olimpico Atahualpa. Im Internet hatten wir zuvor gelesen das die Barra von Barcelona das Spiel wegen den hohen Eintrittspreisen boykottieren wuerde. Beim Stadion wussten wir auch warum. Das guenstigste Ticket fuer Plaetze hinter den Toren kostete satte 15 Dollar. (Gegentribuene 25, Hauptribuene 35 Dollar) Es beinhaltete zwar ebenfalls das vorher stattfindende Spiel zwischen el National und Manta sowie ein weiteres Spiel von Deportivo Quito am 16.Juni gegen Manta, aber trotzdem ist es natuerlich verstaendlich dass sich ein Fan von Barcelona nicht ein Ticket fuer drei Spiele kaufen will, wenn Barcelona nur in einem davon spielt. Das gleiche gilt aber sicher auch fuer Anhaenger von El National.

06.Juni 2010, CD El National - Manta FC
Seria A Ecuador, Estadio
Olimpico Atahualpa, Quito, ca 500 Zuschauer (0 Gaeste)

Kurz vor dem Anpfiff betraten wir das Stadion. Im 40000 Zuschauer fassenden Stadion kaum 500 Zuschauer zugegen die sich das erste Spiel anschauen wollten. Davon bereits ein betraechtlicher Teil Barcelona und Deportivo Quito-Fans. Das Stadion ein weites rund mit einer gedeckten Haupttribuene. Das Spiel war eine einseitige Angelegenheit. El National ging frueh 2-0 in Fuehrung und Manta kam in keiner Phase des Spiels zu guten Torchancen. Schlussendlich gewann El National verdient mit 4-0 und die obligate rote Karte durfte natuerlich auch nicht fehlen :-) Zeitweise galt unsere Aufmerksamkeit allerdings dem Treiben vor dem Stadion. War dort doch die Barra von Barcelona zugegen um lautstark gegen die Ticketpreise zu demonstrieren. Zeitweise kam es auch zu Rangeleien mit der Polizei, aber alles in allem blieb es relativ ruhig. Als die gut 300 Barcelona-Fans vor dem Stadion aber begannen Lieder zu singen, wurde einem bewusst was uns wohl entgehen wuerde.

06.Juni 2010 Deportivo Quito - Barcelona SC
Seria A, Ecuador, Estadio Olimpico Atahualpa ca. 13000 Zuschauer (ca 1500 Gaeste)

Bereits waehrend das erste Spiel noch lief, fuellte sich das Stadion immer mehr. Vor allem die Gegentribuene wo die Fans von Deportivo Quito sich versammelten, kam bis zu Spielbeginn doch eine ansehliche Anzal Fans zusammen diebereits vor dem Spiel, wenn alle zusammen sangen, doch beeindruckend laut waren. Auf Seiten der Gaeste aus Guayaquil zwar auch einige Anwesend, davon viele auf der Hauptribuene kam aber wegen des Boykotts der Barra halt nicht viel Stimmung auf. Interessant uebrigens auch die vielen Verkaeufer die auf der Tribuene umhergingen und ihre Waren anboten. Einer der Bier verkaufte tat dies besonders penentrant, in dem er dauernd einen Messbecher schwenkte und dazu "Cerveza" bruellte und danach immer noch ein "ts ts ts" anfuegte. Andere gingen mit Koerben voller "empanadas" und "Sanduches" rum. Die waren uebrigens sehr lecker mit Bratenfleisch, Zwiebeln und Tomaten. Sehenswert das Intro der Deportivo-Fans. Neben Wurfrollen und Konfetti, liessen sie ein fettes Feuerkwerk mit Raketen, hunderten von Blinkern und auch einigen Fackeln los welches beim Daemmerlicht eine sehr spezielle Atmosphaere entfachte. Und auch Gesangstechnisch wussten die Deportivo-Fans zu Beginn des Spiels sehr zu ueberzeugen. Es gab waehrend dem Spiel auch schwaechere Phasen, aber zumindest die Barra "Mafia Azul Grana" sang das ganze Spiel hindurch. Das Spiel begann flott, vor allem die Gaeste drueckten in den ersten Minuten aufs Tempo, aber auch Deportivo war mit Kontern gefaehrlich. Deportivo wurde je laenger das Spiel lief immmer gefaehrlicher und haetten sie eine bessere Chancenauswertung gehabt, waeren sie wohl als Sieger vom Platz gegangen. Sie leisteten es sich gar einen Elfmeter zu verschiessen. So war es aber schliesslich Barcelona welches nach einem Freistoss mit einem Kopftor den 0-1 Endstand besiegelte und den gluecklichen Sieg frenetisch feierte. Der Schiedsrichter zog sich noch den Unmut des Heimpublikums zu als er einen Deportivo-Spieler des Feldes verwies. Damit stehen wir nun bei 9 Roten oder gelb-roten Karten in 9 Spielen nicht schlecht ;-)

Nach dem Spiel gingen wir zu Fuss zu unserem Hotel zurueck, sollte es doch am morgen bereits um 6 Uhr Richtung Flughafen und den Galapagos-Inseln losgehen.

Gegen sieben Uhr erreichten wir am Montag den Flughafen. Vor dem einchecken mussten wir unser Gepaeck ueberpfruefen lassen, denn es duerfen ausdruecklich keine Esswaren nach Galapagos eingefuehrt werden. Ebenfalls mussten wir fuer eine Einreisebewilligung 10 Dollar bezahlen. Schliesslich hatten wir unser Gepaeck aufgegeben und unsere Boardingkarten aber in der Hand und nach einem kleinen Fruehstueck in der Wartehalle ging auch schon unser Flug nach Baltra mit Zwischenstopp in Guayaquil. Der Zwischenstopp laesst sich in etwa so zusammenfassen: Einheimische raus aus dem Flieger, Touristen rein in den Flieger. Praktisch der ganze Flieger ausser vielleicht 20 Personen wurde "ausgewechselt". Nach einem anderthalb-Stuendigen Flug landeten wir in Baltra. Das heisst auf dem Flugplatz Baltra. Mehr als ein Tower und ein kleines Flughafengebaeude war da naemlich nicht. Auch bei der Einreise wieder eine Gepaeckkontrolle, diesmal aber nur vom Handgepaeck. Zudem muss jeder Besucher der Galapagos-Inseln 100 Dollar Einreise-Gebuehr zahlen. Als wir dies hinter uns gebracht hatten und unser Gepaeck geholt hatten, wollten wir uns in Richtung Stadt aufmachen um eine Tour zu buchen. Doch bereits vor dem Flughafen, sprach uns ein rundlicher Herr mit einem Schild auf dem "Angelique" stand an. Mark verstand erst nichts und meinte dann, nein er sei das nicht, er sei schliesslich keine Frau. Der Irrtum loeste sich indes schnell auf. Der Mann hatte noch Platz auf seinem Schiff der "Angelique" und wollte uns eine Tour verkaufen. Fuer 4 Tage wollte er erst 650 Dollar, was uns doch zu viel war. Nachdem er auf 560 und schliesslich 500 Dollar runter war, sagten wir nach einem kurzen Blick in seinen Prospekt spontan zu. Er stellte uns unseren Guide Alvaro vor und zu unserer Ueberraschung waren bei der Tour noch vier weitere Schweizer dabei. Zwei aeltere Ehepaare auch aus Bern, wobei sich der eine spaeter sogar als der Garagist meines Vaters herausstellen sollte. Die Welt ist halt doch klein. Nach dem wir eine kurze Strecke mit dem Bus gefahren waren, stiegen wir in ein kleines Motorboot um und wurden auf das Schiff gebracht. Ein aelteres Schiff mit zwei Masten und einem netten Oberdeck auf dem man sich aufhalten konnte. Darunter der Essraum und noch ein Stock tiefer die Kajueten mit je zwei Betten. Alle mit eigenem Bad, aber halt alles doch sehr eng. Spaeter kamen noch zwei Deutsche dazu, Tochter und Mutter und auf dem Schiff war bereits ein englisches Paar. Alles in allem sehr angenehme Mitreisende. Kurz nach Ankunft gab es bereits etwas zu Essen. Sehr leckeren Reis mit leckerem Fisch und Salat. Ein Vorgeschmack auf die naechsten Tage, an denen wir beim Essen wirklich verwohent wurden. Am Nachmittag gings bereits los auf die erste Excursion: Auf der Insel Santa Cruz landeten wir am Strand Las Bachas.
Dort fuehrte uns Alvaro erst ein wenig herum, erklaerte uns die ersten Tiere die wir sahen ua. See-Iguanas und es sollte auch Flamengos zu sehen geben. Leider waren die gerade nicht an den fuer Besucher offenen Lagunen. Danach konnten wir am Strand noch schnorcheln. Leider war es ziemlich trueb, trotzdem sahen wir einige exotische Fische. An dem Strand stiessen auch noch zwei aeltere Japaner zu uns und Alvaro war damit beschaeftigt den beiden erstmal zu erklaeren dass es nicht erlaubt war auf den Felsn rumzuklettern weil diese natuerlich die ersten Instruktionen nicht mitbekommen hatten.

Danach gings zurueck aufs Schiff und nach einem vorzueglichen Abendessen fuhr das Schiff dann los Richtung Isla Genovesa ganz im Norden des Archipels.
Das Schiff ankerte in einer riesigen Bucht welche durch einen Vulkankrater entstand. Dort legten wir mit dem kleinen Boot am "Prince Philipps Step" an Bereits auf der Fahrt entlang der Klippen sahen wir viele verschiedene Voegel unter anderem Blaufuss und Rotfusstoelpel sowie Fragata genannte Voegel bei denen die Maennchen unter dem Kopf einen roten Kropf haben den sie beim Balzen wie einen Ballon aufblasen koennen. Ebenfalls lagen auf den Felsen an den Klippen Seehunde.
Oben auf den Klippen ging ein weg durch dickicht in dem hunderte ja tausende von Voegel nisteten. Wobei einige Arten keine Nester bauen, sondern die Eier direkt auf dem Boden ausbrueten. Es war unglaublich wie viele Voegel da herumflogen. Wir hatten laut unserem Guide ebenfalls Glueck eine seltene Eulen-Art beim Jagen beobachten zu koennen. Am Nachmittag konnten wir entlang der Klippen Schnorcheln gehen. Wieder sahen wir viele verschiedene beeindruckende Fische unter anderem Skolare. Und schliesslich schwammen direkt neben uns auch noch ein paar Seehunde.
Am Nachmittag ging es an den Playa Darwin. Dort machten wir auch erst wieder einen kleinen Rundgang und sahen unter anderem einen Braunpelikan der gerade mehrere Junge im Nest hatte, wobei mir davon sogar ein Foto gelang. Unglaublich wie klein diese Baby-Pelikane im Vergleich mit den erwachsenen sind. Schliesslich konnten wir am Strand erneut Schnorchlen wo uns sogar ein kleiner Hai begegnete und auch wieder Seehunde herumschwommen.

Am naechsten Tag gings auf die Insel Bartolome. Fuer mich der schoenste Tag der Tour. Erst machten wir eine kleine Wanderung auf einen Vulkankrater von wo wir eine unglaublich Aussicht ueber weite Teile des Archipels hatten. Danach gingen wir an einen Strand, konnten dort wieder von Land aus Haie beobachten und schliesslich wieder schnorcheln, wobei mir ein grosser Galapagos-Hai begegnete und ich sogar mit Galapagos-Pinguinen, welche nur rund 40 Cm gross werden, schwimmen konnte. Ein einmaliges Erlebnis. Bei der Rueckfahrt entdeckten wir sogar noch ein Paar Wasserschildkroeten bei der Paarung, was Alvaro auch als sehr selten bezeichnete.
Am Nachmittag machten wir eine kleine Wanderung ueber die Isla Santiago die zuletzt vor rund 120 Jahren von Vulkanausbruechen gepraegt wurde. Ueberall sah es aus als sei die Lava erst vor ein paar Jahren erkaltet und wir konnten beeindruckende Lava-Landschaften bewundern. Am Nachmittag legt das Schiff dann ab um wieder zurueck in Richtung der Insel Santa Cruz und dem Hauptort Porta Ayura zu kommen. Da besuchten wir heute das Zentrum des Nationalparks, das Charles Darwin Centre. Dort sahen wir Riesenschildkroeten, darunter die wohl beruehmteste Schildkroete "lonesome George" der letzte seiner Art, der auf einer Insel auf der man keine Schildkroeten erwaretet hatte, ploetzlich durchs Camp der Forscher spaziert war. Ebenfalls gab es Land-Iguanas zu bewundern.
Ein Trip der sich fuer mich auf jeden Fall gelohnt hat, bei all den einmaligen Eindruecken die ich von hier mitnehmen darf.


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